Von Annemarie Li
?不到喀什,就不算到新疆 - Kashgar ist ?Must-See‘ Xinjiangs“. Dieses chinesische Sprichwort führte mich geradewegs zum ersten Ziel meiner Reise westw?rts: Chinas wohl bekanntes Kashgar.
Obwohl ich mittlerweile seit einigen Jahren in China lebe, wusste ich nicht wirklich, was ich von der Region und ihrer multiethnischen Kultur erwarten konnte. Abgesehen von der einseitigen Berichterstattung über Xinjiang war mein Wissen über dieses Gebiet, in dem 25 Millionen Menschen leben, relativ begrenzt.
Gelandet in Kashgar, fiel mir als erstes das grelle Sonnenlicht auf. Obwohl es schon fast 16 Uhr am Nachmittag war, stand die Sonne hoch am Himmel und war so intensiv wie man es sonst vom Mittag kennt.
Auf dem Weg zu meiner Unterkunft kam ich an begrünten Stra?en vorbei, auf denen türkisfarbene Busse und gelb-wei?e Taxis verkehrten. Am Stra?enrand erblickte ich die vertrauten Schilder, die für den ?chinesischen Traum" warben, aber im Gegensatz zu den ?stlichen Provinzen Chinas trugen alle anderen Schilder - sei es auf der Stra?e oder den angrenzenden Gesch?ften - arabische Schrift über den chinesischen Schriftzeichen.
Was mir au?erdem auf Anhieb ins Auge stach, waren die Kamelabbildungen auf Plakaten, Fahrzeugen, Bushaltestellen, ja sogar Teppichen. Allem Anschein nach wurde das chinesische Maskottchen des niedlichen Pandab?r komplett durch seinen wuscheligen Gef?hrten ersetzt.
Als ich in der Altstadt Kashgars schlie?lich ein wahrhaftiges Kamel entdeckte, kam ich nicht umhin, zu fragen, was es mit all diesen Kamelen hier auf sich hat. Zu meiner überraschung erhielt ich die eloquente Erkl?rung, dass Kashgar als wichtiger Knotenpunkt der alten Seidenstra?e Waren mithilfe von Kamelen transportierte, und diese somit zum Motiv der Region wurden.
Beim sp?teren Spaziergang durch die schmalen Gassen der Stadt offenbarten sich mir die herrlichen Geb?ude, welche dank Renovierungsarbeiten im Jahr 2008 ihre traditionelle Pracht weiter zur Schau stellen k?nnen. Bei einem schnellen Rundgang durchs st?dtische Museum wurde mir erz?hlt, dass alle 220.000 Altstadt-Bewohner bei der Renovierung ihrer H?user von der Lokalregierung unterstützt wurden, was ihren Lebensunterhalt erheblich verbesserte: Toiletten, die sich früher auf den D?chern befanden, konnten aufgegeben werden, w?hrend ganzheitlich Heizsysteme und Rohre verlegt wurden. Zudem wurden alle H?user stabilisiert, um zukünftige Sch?den durch Erdbeben in der Region zu verhindern.
W?hrend ich weitere H?userfronten passierte, erregte ein anderes Objekt meine Aufmerksamkeit. Zuerst war ich der Meinung, ich würde nur übergro?e Krüge betrachten, die wahllos in den Gesch?ften platziert wurden. Sp?ter stellte sich heraus, dass solche Krüge an fast allen Eing?ngen der Altstadt aufgestellt waren, um auf uigurische Br?uche hinzuweisen und um G?ste gebührend zu empfangen. Einer der Ladenbesitzer erz?hlte mir, dass diese Art Krug in herk?mmlichen Gr??en auch bei den Menschen zu Hause zu finden sei. Sie werden mit Wasser gefüllt, damit sich der Besuch vor dem Betreten die H?nde waschen kann. Dabei verlangt es der Brauch, dass die Handfl?chen dreimal - ohne Wasser zu verspritzen - aneinander hin und her gerieben werden.
Abends gegen 21 Uhr setzte ich mich in eines der minimalistischen, aber eleganten Teeh?user, um die Atmosph?re der Stadt vollends auf mich wirken zu lassen. In Xinjiang wird es üblicherweise nicht vor 22 Uhr dunkel, was bedeutet, dass sich die gewohnten Essenszeiten um zwei Stunden oder mehr nach hinten verschieben. Je sp?ter es wurde, desto mehr Einheimische sammelten sich auf den Stra?en und Pl?tzen entlang des Teehauses. Mit farbenfrohen Kleidern und flachen eckigen Hüten bildeten sie, vertieft in Gespr?che bei Tee, getrockneten Früchten oder Fleischsnacks, die Hintergrundsinfonie meines ersten Tages in Xinjiang.
In der zweiten Episode des Dokumentarfilms von People's Daily Online über die Uigurische Autonome Region Xinjiang im Nordwesten Chinas erz?hlen zwei ganz normale Familien aus Kashgar und Hotan ihre Geschichten von famili?rer Liebe, Zuneigung, Glück und Gelassenheit, zusammen mit all ihren H?hen und Tiefen auf dem Weg dorthin.
Wolfram Adolphi ist ein bekannter China-Experte in Deutschland. Die Geschichte der Kommunisten Partei Chinas bezeichnet er als einen wichtigen Bestandteil der Weltgeschichte, auch, weil die Partei seit ihrer Gründung vor einem Jahrhundert augenf?llige Erfolge erzielt habe.
Huang Dafa, Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), hat 36 Jahre damit verbracht, einen Kanal für das Dorf Caowangba, das in der Region Zunyi in Chinas südwestlicher Provinz Guizhou gelegen ist, zu bauen. Damit hat er das Problem der Wasserknappheit, das seit Generationen die Entwicklung des Dorfs behindert hatte, behoben.